Über das Projekt...
Hinter dem Projekt steht eine simple Annahme: In einem traditionellem Wahlsystem, in dem jede
Person genau eine Stimme hat ist die tatsächliche Meinung der Bevölkerung nicht sehr genau repräsentiert.
Falls sich jemand beispielsweise nicht zwischen zwei Kandidatinnen/Kandidaten entscheiden, aber beide gut im Amt
vorstellen kann, so wird diese Ansicht im Wahlsystem nicht erfasst. Wenn jemand Person-A als ein klein wenig
kompetenter als Person-B empfindet und sich deshalb bei einer Wahl für Person-A entscheidet sieht der Stimmzettel gleich
aus wie jener einer Wählerin/eines Wählers der/die Person-A als höchst kompetent empfindet, Person-B aber niemals in Betracht
ziehen würde. Das Wahlergebnis zeichnet so ein Bild, dass sich von der Meinung der Wählerinnen/Wähler stark unterscheiden kann.
Dies ist das eine "Problem", dem wir uns mit diesem Projekt widmen wollen.
Das andere Problem ist, dass Wählerinnen und Wähler kein Werkzeug haben Parteien oder Kandidatinnen/Kandidaten für aus ihrer Sicht
fahrlässige Handlungen und Aussagen zu "bestrafen". Wenn ich bei Wahlen nur die Parteien A und B in Betracht ziehe, und die Parteien C und D
in Korruptionsfälle verwickelt sind, so habe ich an dieser Stelle keine Möglichkeit mein Missfallen darüber in Form einer Stimme auszudrücken, da
ich die Parteien C und D ohnehin nicht wählen würde. Daher rührt in unserem alternativen System die Möglichkeit Minuspunkte zu verteilen.
Die Betonung liegt hier auf "Möglichkeit". Ich bin als Wählerin/Wähler nicht verpflichtet solche zu verteilen, kann es aber sollte ich es als
notwendig oder gerechtfertigt erachten.
Wir erhoffen uns von diesem Projekt Aussagen darüber treffen zu können, ob der Ausgang der österreichischen Präsidentschaftswahlen 2016 mit der Meinung
der Bevölkerung übereinstimmt, oder ob sich der Ausgang von jenem in diesem alternativen System unterscheidet.
In Hoffnung auf spannende Diskussionen,
Jacob Palecek, Leo Dintner und Simeon Macke